Tag 7: Cenote Mayan Blue
Heute gingen wir in eine der berühmtesten Cenoten, die Mayan Blue. Ich hatte viel davon gehört, war aber noch nie dort. Wir waren die zweite Gruppe dort, aber das blieb nicht lange so… Glücklicherweise waren alle Teams in andere Richtungen mit unterschiedlichem Equipment unterwegs, sodass wir uns nur einmal kurz in die Quere kamen.
Unsere Ziele für heute waren, neben nassen Steinen anschauen, ein paar Videos zu machen (vielen Dank Ramón!) und meinen Nemesis, den S-Drill zu schaffen.
Der Plan war, zuerst in den Tunnel A der Cenote zu gehen, welcher nach Südosten weggeht, direkt unterhalb des Einstiegs, in der Reihenfolge Arya->Bastian->Ramón, da letzterer ein Video von mir beim Auftauchen aus der Höhle machen wollte. Danach ein kurzes Oberflächenintervall/Mittagessen, dann in den Tunnel B (gen Norden) mit mir in der Führung und in der Verantwortung, die Leine nach draussen ins offene Wasser zu legen. Anschliessend noch ein paar Videoaufnahmen im offenen Wasser und dann der S-Drill.
Beide Tauchgänge waren schlichtweg spektakulär und dennoch ganz verschieden. Die Höhle ist ähnlich wie ein Blasenkühler aufgebaut – immer wieder grosse Höhlen verbunden durch enge Passagen. In Tunnel A waren vor allem schwarze Stalagtiten ab der weissen Decke beeindruckend. In Tunnel B war die halocline sehr komisch, sowohl Ramón als auch ich fanden es nicht einfach, dieser fernzubleiben. Das ist vor Allem in Dreierteams wichtig, da Taucher 3 hinter Taucher 1 schwimmt, und Verwirbelungen der halocline die Sicht stark reduzieren. Skill issue, würden böse Zungen sagen =)
Die Leine für Tunnel B zu legen war auch nicht einfach, da es keine fixen Punkte zum Anbinden gab. Ich band den primary tie-off im offenen Wasser also an einen Stein und machte mich dann auf den Weg nach unten. Arya hatte die gute Idee, kurz nach dem primary noch einen weiteren tie-off (viel früher als üblich) an einem soliden Stein anzubringen, um ein Verrutschen des primaries zu vermeiden. Ansonsten waren sie beide sehr zufrieden mit meiner Arbeit, und ich auch. Der zweite Tauchgang war geprägt von sehr interessanten Stalagmiten und riesigen Höhlen, die mich mit ihren Orgel-ähnlichen Gesteinsformationen immer an Kathedralen erinnern.
Der S-Drill hat heute sehr gut funktioniert! Ich bin langsam wieder drin… ich konnte das mal, wirklich!! 😉 Ich war noch etwas tief im Wasser während der Übung, aber hatte stets die Kontrolle über meine Position im Wasser, sodass ich nie den Boden berührte oder nach oben wegging. Jetzt ist nur noch “Polieren” des skills angesagt.
Wir haben jede Menge Videomaterial, welches mir Arya demnächst noch schickt… Der Plan ist, das verdaulich zusammenzuschneiden und mit meinem Biopsy-Freund Myron aus Holland dazu einen soundtrack zu komponieren.
Im Foto zu sehen ist ein Stein, den Ramón gefunden hat und ihn an ein Seepferdchen erinnert. Ich bin darüber im Bild zu sehen.