Hardly harmless.
Die letzten drei Tage waren intensiv. Am Sonntag verbrachten Anabella und ich den ganzen Tag in Akumal. Ich kam gern wieder in dieses Paradies+ im Paradies zurück; wir durften wieder mit einer super freundlichen grünen Meeresschildkröte schwimmen und zwei Stachelrochen dabei beobachten, wie sie kleine Stachelrochen machten.
Montag war wieder Tauchen angesagt! Zwei sehr technische Tauchgänge als Teil des Fortgeschrittenenkurses verbesserten meine Navigationsfähigkeit mit und ohne Kompass und die Leichtigkeit, mit der ich die Haltungs- und Atmungsaufgaben absolvierte, bestätigten den Wert, den Nick ständig auf dieses Thema legte. Im Anschluss mehr Theorie, da es sich in meinen drei “freien” Tagen schwerer als erwartet gestaltete, Zeit dafür zu finden.
Dienstag war dann wow. Wir begannen um 0740 die Vorbereitung meines ersten deep dives zum Wrack der Mama Viña, eines alten Fischerbootes und heute Riffs, in 29 m Tiefe. Dicht bedeckt mit Feuerkorallen und in mittelstarker Strömung war viel Körperkontrolle nötig, um in den engen Stellen zu navigieren. Diese physische Anstrengung und der Fakt, dass meine Atemluft vier Mal so dicht ist wie an der Oberfläche, leerten den Tank innert einer halben Stunde; wegen der hohen Stickstoffabsorption bei diesen Drücken hätten wir eh nur drei Minuten länger bleiben können. Die Magie begann dann im zweiten Tauchgang, welcher eigentlich ein chilliger, unspektakulärer Fischidentifizierungstauchgang sein sollte. Mit uns war eine Gruppe vom selben Tauchshop, welche per Zufall gerade in unserer Nähe war; auf einmal hören wir ein hektisches Schlagen von Metall auf Metall und sahen uns nach den anderen Tauchern um. Alle sind, wie in Panik, wild am gestikulieren und auf einen Punkt über uns fixiert: ein Delfinpärchen mit einem Jungen! Sie schwammen etwas um unsere Gruppe um sich nach zwanzig Sekunden weiter auf ihren Weg zu machen. Delfine sind hier super selten; selbst die Tauchlehrer konnten sich nicht halten. Der eine 9 Jahre hier, 8400 Tauchgänge, 0 Delfine; Nick 2400 Tauchgänge, 3 Delfine. Und ich hatte das riesen Glück, schon beim 15. Tauchgang gleich drei sehen zu dürfen!
Doch da hörte das Glück nicht auf.
Kurz darauf sahen wir zwischen Korallen versteckt einen Mantis shrimp; eine weitere seltene, gefährliche Spezies. Dieser Shrimp hat den stärksten Punch aller Lebewesen; er ist so schnell, dass er das Wasser um seine Faust zum Kochen bringt und tötet Krebse mehrfach grösser als er mit einem Schlag. Siehe YouTube für Zeitlupenvideos!
Zwei mega seltene Spezies, aber der Tag hatte noch mehr für uns geplant.
Wie üblich leuchteten wir in eine der Höhlen unter dem Riff und da traf mich der Schlag. Anstatt dem gewohnten hässlichen Grinsen einer Moräne lag vier Meter von mir entfernt ein 3 m grösser Hai bewegungslos in der Höhle und ich leuchtete dem sehr territorialen Tier mit meiner Lampe ins Auge. In Panik drehte ich mich um, wo Nick mir signalisierte “Ruhe” und “Schlafen”. Einige tiefe Atemzüge später holte ich langsam meine Kamera raus, da mir sonst eh keiner glaubt, und machte ein sehr schlechtes Video davon, siehe Galerie.
Was für ein Tag!!