Cenotes & Punto Esmeralda
Gestern ging ich mit Nick in den Cenotes tauchen. Hätte man mich vor 2 Wochen gefragt, in ob es jemals für mich in Frage käme, im Wasser mit einer Decke über mir zu tauchen, hätte ich mit absoluter Sicherheit verneint. Schon immer etwas klaustrophobisch, hatte ich gestern zumindest etwas Unwohlsein erwartet – aber überhaupt nicht. In der Höhle gab es so viel zu bestaunen und entdecken – von unreal schimmernden Lichtstrahlen, die durch Löcher in der Decke ins Wasser fielen bis zu 15 cm grossen versteinerten Muscheln – ich kam gar nicht dazu, in Panik zu geraten. Rational wäre die Angst eh nicht gewesen. Wir tauchten mit 3 komplett redundanten Systemen und genug Luft, um auf nur einem davon auch vom entferntesten Punkt zurückzukommen.
Im ersten Dive, in La Eden (hier machte ich auch meine erste Lektion des OWD Kurses, die Nostalgie…) waren wir die ersten und sahen auf dem gesamten, einstündigen Dive keine Menschenseele. Besonders gut gefiel mir neben der körperlichen Sensation, in einer Höhle zu tauchen, das grün-blau schimmernde Licht im kristallklaren Wasser, das durch die Baumwipfel der Mangroven und dann durch Öffnungen der Cenote strahlte. Es erinnerte mich stark an die Nordlichter in Island und der Tauchgang selbst war in seiner Fremdheit und Unrealität ein genauso packendes Naturerlebnis wie die Aurora Borealis. Nach dem Tauchgang ging ich noch von einer 15 m Klippe in die Cenote springen – der Fakt, dass eine gesamte Schulklasse Achtjähriger mittlerweile auch hier war und die Hälfte davon auch den Sprung machte, mindert meine Freude und Stolz daran in keinster Weise!
Der zweite Tauchgang führte uns ins Tajma Ha, eine Cenote mit einem ringförmigen Höhlensystem, welche vor allem zur Mittagszeit bei schönem Wetter spektakulär ist; mit einigen kreisrunden Löchern in der Decke entstehen regelrechte Säulen, welche durch die Wasseroberfläche brechen. Bevor wir jedoch in die Höhle durften, war eine Spa-Behandlung angesagt; Dutzende kleiner Fische fanden meine stellenweise von der Sonne verbrannte Haut ein Festmahl und entfernten die toten Hautzellen. Ein prickelndes Erlebnis und viel schöner als die Alternative in Fischtanks im Stadtzentrum.
Den Tag darauf verbrachte ich mit Anabella und einem Aussie-Pärchen am Punto Esmeralda. An diesem, den Touristen eher unbekannten, Strand steigt Süsswasser aus mehreren kleinen Löchern im Boden auf und bildet so natürliche Jacuzzis, welche sich in einer durch eine Sandbank vom Meer getrennten Lagune sammeln, um in Form eines Bachleins durch die Sandbank ins Meer zu meandrieren. Ein wunderschöner Ort! Die Locals hatten eine riesen Freude über die Anwesenheit der Gringos und quetschten uns geradezu aus über alles in unseren respektiven Ländern, bis wir mit ihnen Volleyball im Wasser spielen gingen, um etwas Ruhe vom Schwätzen zu haben.
Zwei Wochen hier und ich war Höhlentauchen, mit Schildkröten schnorcheln, Klippenspringen und hab eine hübsche und lustige Latina an meiner Seite (die Details dieser Story sind nicht fürs Internet). War glaub eine gute Entscheidung =)