Cartagena

Cartagena

Die Ankunft in Cartagena verlief problemlos. Direkt beim Yachtclub, wo wir landeten, gab es einen Supermarkt und Bankomat, der keine Provision verlangte und das Taxi zum Hostel kostete keine zwei Franken (ich teilte es mir mit Jason und Belle, welche sich entschieden, im selben Hostel wie ich zu bleiben). Nach einer selbst für italienische Verhältnisse guten Pizza trafen wir uns für eine gratis Stadttour durch die wunderschöne Altstadt und gingen dann ein paar Bierchen trinken. Aufgrund der aufregenden Nacht im Hafen waren wir alle recht müde und gingen früh ins Bett.
Der Tag darauf war grösstenteils Office Day, wo ich meine Zeit in Kolumbien plante und die Flüge und Einreisebedingungen für Kuba checkte. Jetzt habe ich einen groben Plan, der mich von hier nach Santa Marta, dann Medellin, Salento und zuletzt nach Bogota bringt. Von dort geht es weiter nach Kuba und dann wieder zurück in die Realität. Abends traf ich mich noch mit Caroline für einen Spaziergang durch die Altstadt im schönen Licht des Sonnenuntergangs und zum Abendessen in einem lokalen Restaurant, das uns unser guide vom Tag davor empfuhl (tiene los tres “B”: bueno, bonito, barato). Das Tagesmenu hier in Kolumbien besteht üblicherweise aus Suppe als Vorspeise, dann eine Sorte Fisch oder Fleisch mit Reis, Platanen und Bohnen; war super! Wir gingen noch an den Plaza Trinidad, wo sich Nacht für Nacht Backpacker und Locals treffen um ein paar gemütliche Bierchen zu trinken und zu schwätzen. Die Getränke werden von locals aus Kühlboxen, die sie an Gurten um den Hals tragen, verkauft. Man wird auch alle 5 Meter für Drogen angehauen; als Jason etwas Gras kaufen wollte, begann die beste Unterhaltung des Abends. Der dealer war selbst so high, dass er praktisch nichts mehr auf die Reihe brachte und sprach kaum Englisch, sodass er, während sie auf die Lieferung warteten, alle dreissig Sekunden mit Jason durch das Gespräch ‘you okay?’ ‘yeah I’m fine how are you?’ ‘yeah great man’ ging. In Anbetracht dessen, dass der Deal über eine Stunde zur Abwicklung bräuchte, war das äusserst unterhaltsam für uns Beisteher. Jason hatte ihm erklärt, er habe fünfzig Dollar und wolle Gras, woraufhin ihm der dealer seine ID gab und verschwand. Dann kehrte er mit Kokain für 80 zurück… Als Jason das ablehnte, ging er recht enttäuscht davon um das Gras zu besorgen und entschuldigte sich für die Verwechslung. Bevor er ging, gab er Jason aber noch seine Cap, zusätzlich zur ID. Die Szene hätte aus Monty Python sein können. Als dann alles arrangiert war, inspirierte sie uns, Geschichten über skurrile Drogendeals auszutauschen, wovon vor allem Jason hervorragende hatte. Dabei unterhielten uns verschiedenste Strassenkünstler, die auf dem Plaza ihre shows aufführten. Der sehr unterhaltsame Abend machte den Office Day mehr als wett.

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