Tag 4+5

Tag 4+5

Tag 4 war Ruhetag für mich. Am Morgen habe ich meine Tauchlogs finalisiert, etwas Musik gemacht und bin dann den amerikanischen Teil der Stadt etwas erkunden gegangen. Der interessanteste Besuch war in einer Apotheke. Alle (!) Apotheken hier haben ein grosses Schild vorne, auf dem immer (!) Viagra zuoberst steht. Ich hab keine Ausnahme gefunden. Aber der Spass fängt hier erst an: im Laden selbst bekommt man nicht nur Viagra und Abnehmpillen, sondern auch harten Schnaps, Tortillas und penisförmige Cannabispfeifen. Andere Länder, andere Sitten?… Beschweren werde ich mich nicht, da ich tatsächlich auf der Suche nach Tortillas fürs Abendessen war, um einige Reste vom Restaurantbesuch am Tag zuvor noch zu essen.

An Tag 5 ging es wieder tauchen. Arya hat einen etwas weiteren Ausflug hinter Tulum geplant, zur Cenote “Carwash”, welche den Namen daher hat, dass früher dort die Taxifahrer ihre Autos gewaschen haben. Begleitet wurden wir von Ramón, einem jungen Spanier aus Catalunia (Medas Inseln), der gerade ein Praktikum in UTJ macht. Seine Eltern haben in Nordspanien einen Tauchshop und sie möchten ihn auf technisches Tauchen ausweiten. Er hat mir auch einen tollen Tip nahe Dénia gegeben: Cueva del Agua in Murcia. Dort kann man scheints einfach hingehen und rein, und es hat immer 30°C.
Der erste Tauchgang ging also von car wash aus westlich in die Höhlen, stromaufwärts. Wir tauchten in Reihenfolge Arya->Ramón->Bastian, da Arya das letzte Mal vor einem Jahr dort war und nicht ganz sicher, wo die Höhlenlinie anfängt – wir gingen also auf Erkundung und fanden sie zügig. Der Tauchgang lief rund und wir sahen einige Schildkröten in der offenen Cenote und dann einen Fischschwarm in der Höhle, der eine Schräge herunterschwamm wie ein Wasserfall. Am Weg zurück habe ich geführt und hatte ungestörte Sicht auf die wunderschöne Höhle mit vielen etwas engeren Stellen, was den Schwimmen-Aspekt vom Tauchen sehr interessant machte. Allerdings war ich auf dem Rückweg (stromabwärts) etwas zu schnell für meine zwei Teampartner, auch wenn es mir sehr langsam vorkam – vermutlich die Strömung nicht berücksichtigt.
Nach einem kleinen Mittagessen (Danke, Mary Jo =)) ging es dann in den downstream Bereich der Höhle, wo wir einen navigatorisch etwas anspruchsvolleren Tauchgang machten: Nachdem die richtige Höhlenlinie etwas tiefer als nötig in der Höhle gefunden war, tauchten wir entlang dieser bis zum ersten “T”; diese Abzweigungen darf ich mit meiner Ausbildung noch nicht navigieren. Da meine SAC rate jedoch mit jedem Tauchgang sinkt (yay), hatten wir noch ausreichend Atemgas, um wieder zurück und in einen anderen Arm der Höhle zu gehen. Natürlich haben wir auch dies ausgehend von unserer persönlichen Linie zur Oberfläche gemacht, welche wir neu mit der Höhlenlinie im anderen Arm verbunden haben. Dann war das Gas aber langsam bei Wende-Druck angelangt und wir machten uns zurück auf den Weg in die offene Cenote. Dort führten wir noch einen 3-Personen S-Drill durch. Im Verstauen der long hose am rechten Tank bin ich immer noch etwas ungeschickt, aber auch dort merkte ich Fortschritte. SAC rate des zweiten Tauchgangs inklusive Kampf mit dem S-Drill: 13.9 L/min. Das selbst gesetzte Ziel von 12 L/min zu untertreffen, dünkt mir realistisch.
Im Foto zu sehen ist unser tägliches Frühstück, von dem wir die Reste immer als Snack für zwischen den Tauchgängen mitnehmen.

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