Tag 6: Cenote Corazón

Tag 6: Cenote Corazón

Heute ging es wieder bis hinter Tulum, zur Cenote Corazón. Diese macht um 9 Uhr auf, heisst es zumindest auf der Verpackung. Nach einer Stunde in der prallen Sonne wurden um 10 tatsächlich die Tore geöffnet. Wir waren die einzigen Taucher, sonst nur Schnorchler und Badegäste – genau weil die Inhaber als unzuverlässig gelten.
Die Wartezeit hat sich aber gelohnt.
Wir starteten mit einem S-Drill, der wieder mal nicht rund lief wegen der long hose. Bevor ich mich zu fest über meine Inkompetenz aufrege, breche ich die Übung ab und wir beschliessen, es nach dem zweiten Tauchgang nochmal zu üben – die Aufregung kostet mich wertvolle Atemzüge in der Höhle.
Im ersten Tauchgang habe ich geführt und die Leine gelegt – sie war nicht ganz dort, wo wir sie erwartet haben, aber schlussendlich fand ich sie und machte eine Verbindung, mit der mein Team (Arya und Ramón) sehr zufrieden war. Noch ein wenig ungeschickt den Boden berührt, aber gab keine grossen Probleme mit der Sicht. Noch… =) Ein ganz toller Tauchgang mit engen Stellen und einer sehr schönen halocline. Auch die Gesteinsformationen sind wunderschön, mit Stalaktiten ähnlich einer Kirchenorgel an einer Wand.
Der zweite Tauchgang war etwas abenteuriger. Arya hat geführt, ich war Taucher 2 und Ramón 3. Theoretisch wäre es meine Aufgabe, Taucher 1 bei der Arbeit Licht zu halten – eine Fähigkeit, die ich schon jung im Motorrraum eines Jaguar E-Type geübt habe. Der Eingang war aber so eng, dass das nicht möglich war, und voller Sediment. Da Arya vergessen hat, das primary reel mit unserer Verbindung zur cave line zu sperren, gab es ein bisschen Tumult und die Sicht wurde reduziert. Meine Tauchlampe konnte ich noch bis 20 cm Abstand erkennen, wenn ich sie mir direkt ins Gesicht leuchtete. Aber das ist ja kein Problem, dafür haben wir die Linien. Wir folgten denen hinein, überholten die Strömung mit unserem Dreck und fanden uns in einer der schönsten Höhlen ever wieder: super filigrane Tropfsteine von der Decke und vom Boden, enge Passagen dazwischen, wo man höllisch aufpassen muss, die Stalagtiten nicht abzubrechen, und eine sehr kurvige cave line machten das einen wirklichen highlight-Tauchgang.
Seit Ramón dabei ist, macht er jede Menge Videos, welche er mir in den nächsten Tagen geben wird, sodass ich sie hier hochladen kann. Stay tuned!

Comments are closed.